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Zehn Jahre Open Source in einer kommunalen Verwaltung
von Heinz-M. Graesing (Stadt Treuchtlingen)
Wednesday, 23.05.2012, Berlin II, 14:00-14:45 Uhr
Seit nunmehr zehn Jahren setzt die Stadt Treuchtlingen einen Open-Source-Desktop als Arbeitsplatz ein. Bilder werden mit Gimp bearbeitet, Poster und Infostelen mit Inkscape entworfen und Mitteilungsblätter mit Scribus layoutet. Die Telefonanlage (Asterisk) ist mit der Groupware verbunden, die Groupware mit den LDAP-Servern. Die Arbeitsplätze sind mobil und stehen auch Außenstellen ohne LWL-Kabel zur Verfügung. Während Bürgerversammlungen kann auf Fachanwendungen zurückgegriffen werden, ohne die Sicherheit der Daten zu gefährden. Die vergangenen zehn Jahre haben neue Möglichkeiten, neue Freiheiten, aber auch neue Probleme und unerwartete Abhängigkeiten gebracht.
In Zeiten von Slogans wie "bring your own device" und "your job, your app" müssen sich auch Kommunen neuen Herausforderungen stellen. Das Nutzbarmachen der Daten, wie sie Open-Data-Initiativen fordern, ist eine anspruchsvolle Aufgabe, wenn die Daten aufgrund undokumentierter, geschlossener Datenhaltungen, nicht einmal im eigenen Haus richtig verwendet werden können. Die kommenden zehn Jahre werden also völlig anders aussehen und neue Wege erschlossen werden müssen.
Über den Autor Heinz-M. Graesing:
Heinz.M. Graesing ist seit 1999 Systemadministrator der Stadt Treuchtlingen. Bereits während dem Studium half er beim Aufbau eines landkreiseigenen Bürgernetzes und war Gesellschafter der Amromedia GmbH. 2002 war er maßgeblich an der Einführung eines freien Desktops (KDE) im Rathaus der Stadt beteiligt. Die Umstellung erfolgte aufgrund der neu erworbenen Thin Client Hardware der Firma SUN anstelle des solariseigenen Desktops CDE. Neben Schulungen innerhalb verschiedener Volksbildungswerke, präsentierte Herr Graesing die Erfahungen der Stadt Treuchtlingen auf vielen verschiedenen Events wie den Heise Business Kongressen 2006 und 2007, im komunalen Forum der Cebit oder auf der CosGov Konferenz in Hanoi.
Neben den Projekten der Stadt arbeitet Herr Graesing zusammen mit seinem Kollegen Oleksandr Shneyder an dem Projekt "x2go", welches von ihm als umfassende "server based computing" Lösung bezeichnet wird.